Makulatur
Makulatur als Altpapier
Makulatur kommt aus dem Lateinischen und stammt von dem Wort „macula“ für „Fleck“ ab. Insbesondere und ursprünglich wird im Druckwesen der Ausdruck Makulatur für Papierbogen verwendet, die beim Drucken z. B. durch Druckfehler verdorben wurden sowie anderweitig schad- oder fehlerhaft sind und somit nicht mehr zum Drucken benutzt werden können. Auch nicht zu verwendende Einrichtebögen aus einer Druckmaschine bezeichnet man als Makulatur.
Falsch bedrucktes Papier kann zum Beispiel ein Druckerzeugnis mit unerwünschtem Moiré-Effekt sein. Auch die sogenannten Einrichtebogen, also die Papierbogen, die zum korrekten Einrichten von Maschinen oder Druckplatten verwendet werden, zählen zur Makulatur. Gleiches gilt für abgeschnittene Ränder, Verpackungsmaterial, Remittenden (Rücklieferungen) und sonstige Papierreste, die beim Druck und durch Weiterverarbeitung wie Veredelungen oder Stanzungen entstehen. Makulaturen stellen einen großen Kostenfaktor für Druckereien dar und sind nicht besonders umweltfreundlich. Dementsprechend ist Druckereien an einer geringstmöglichen Makulaturquote gelegen. Dafür wird beispielsweise die Anzahl an Druckbogen zur Einrichtung der Maschine reduziert oder eine Sammelform eingesetzt. Um den Makulaturanteil vor dem eigentlichen Druckvorgang möglichst gering zu halten, helfen eine optimale Lagerung sowie ein behutsamer Umgang mit dem Papier.
Um die Gesamtauflage einer Drucksache während der Produktion durch technische Variablen nicht zu minimieren, muss ein möglicher Abgang von Druckbögen bereits bei der Papiermengenberechnung (Materialkalkulation) immer durch einen auflagefixen und auflagevariablen Zuschuss gedeckt werden.
Als wertlos definierte Bücher und Akten, die zum Beispiel im Laufe der Zeit an Aktualität verloren haben, können zu Makulatur werden. In Archiven wird dies als Kassation bezeichnet. In Bibliotheken und Museen spricht man dabei von Deakzession, wenn als überholt erachtete, stark beschädigte oder nicht benutzte Bücher oder Sammlungsgegenstände in regelmäßigen Abständen aussortiert werden. Ausnahmen sind meist Nationalbibliotheken, einige Landesbibliotheken und einige wenige Bibliotheken mit besonders wertvollem historischem Buchbestand, zum Beispiel die Staatsbibliothek zu Berlin.
Für das Buchbinden wurden unter anderem im Mittelalter vor allem Pergament (Pergamentmakulatur), aber auch Papier nicht mehr benötigter Bücher als Makulatur zur Verstärkung in Einbänden verwendet. Dadurch können Werke fragmentarisch in die Gegenwart überliefert worden sein, die möglicherweise ansonsten verloren gegangen wären.
Makulatur in der Außenwerbung
Makulaturpapier oder auch Auskleidepapier werden unifarbig weiße Bögen genannt, die zum Abdecken alter Plakate z. B. auf Litfasssäulen verwendet werden. Sie bestehen nicht aus Altpapier, sondern werden frisch hergestellt, da sie teilweise auch zur Unterfütterung kleiner Plakate verwendet werden.
Wenn über das alte Plakat von der Größe DIN A1 ein neues Plakat Größe DIN A2 geklebt werden soll, wird vorher ein DIN-A1-Bogen Makulaturpapier auf das alte Plakat geklebt und darauf dann das kleinere, neue Plakat.