Autor
Stefan Thamm
Datum
20.02.2025
Wörter
345
Lesedauer
ca. 2 Minuten
Kategorie
Lexikon
Tags
Grafikdesign, Print

Farbprofil

Beim Farbprofil (auch ICC-Profil oder ICC-Farbprofil) handelt es sich um einen genormten Datensatz, der Farbcharakteristiken wie Farbräume und Farbmodelle von Eingabegeräten (zum Beispiel Scanner, Foto, Handy) und Ausgabegeräten (zum Beispiel Offset- oder Digitaldruckmaschine) definiert. 

Die Abkürzung „ICC“ steht für „International Color Consortium“ und bezeichnet einen Unternehmensverband, der die standardisierten Profile speziell für verschiedene Druckverfahren entwickelt hat. Das ICC wurde 1993 gegründet und zählt inzwischen über 50 Mitglieder – darunter Firmen wie Microsoft, Adobe, Sony und Heidelberg.

Der Farbraum eines Farbprofils ist dabei nicht einfach CMYK; er ist speziell auf die Anforderungen der Druckmaschine sowie der Produkte angepasst, die beim Druckvorgang zum Einsatz kommen. Die Farbprofil-Datei endet mit dem Kürzel .icc oder .icm. Als internationales Standardformat für Farbprofile zielt das ICC-Profil darauf ab, Farbprofile verschiedener Geräte mithilfe eines Farbmanagementsystems zu vereinheitlichen. Die einheitliche Kommunikation über unterschiedliche Wiedergabegeräte wie Drucker, Scanner, Bildschirm oder digitale Fotoapparate sorgt dafür, dass die Farbechtheit beim Transport von Gerät zu Gerät beziehungsweise aufs Papier beibehalten wird und dabei keine großen Farbabweichungen stattfinden. Somit können beim Drucken beste Ergebnisse erzielt werden. Ohne Farbprofil werden die Farben der einzelnen Geräte – unter anderem Primärfarben, Sekundärfarben und weitere – immer anders interpretiert.

Das Farbmanagementsystem des ICC-Profils dient sozusagen als Übersetzer zwischen unterschiedlichen Geräten, die nicht dieselbe Farbsprache sprechen. Bildschirme verwenden zum Beispiel das RGB-Farbmodell, für den Druck auf Papier wird das Farbmodell CMYK eingesetzt. Da der RGB-Farbraum mehr Farben als der CMYK-Farbraum abbilden kann, ist für den Druck ein entsprechendes ICC-Farbprofil in den Druckdaten notwendig. Gängige Farbprofile für den Druck sind z.B. das Profil „ISOcoatedv2 300%“ oder dessen Nachfolger „PSO Coated V3“. ICC-Profile bekommt man beispielsweise auf Websites von Papierherstellern oder auf eci.org. Sobald ein ICC-Profil installiert wurde, können sämtliche Programme – zum Beispiel Photoshop oder InDesign – darauf zugreifen. Dadurch ist es möglich, die zu druckende Farbe richtig zu interpretieren und darzustellen.